Im Mai 2010 nahmen alle vier deutschen Netzbetreiber, die Telekom, Vodafone, o2 und E-Plus, an der Frequenzversteigerung durch die Bundesnetzagentur teil. LTE Frequenzen ersteigerten schließlich jedoch nur drei der Bieter, während E-Plus den Zuschlag für Frequenzen außerhalb des LTE Bereichs erhielt und somit offiziell nicht zu den LTE Anbieter zählt.
Den Hauptanteil der “Digitalen Dividende“ sicherte sich Vodafone. Für zwölf Frequenzblöcke zahlte der D-Netz Betreiber insgesamt 1,422 Mrd. Euro. Aber nicht nur zu Beginn hatte Vodafone beim Thema LTE die sprichwörtliche Nase vorn. Der Provider legt auch das höchste Tempo beim Netzausbau vor und nahm bereits zum Jahreswechsel 2010/2011 die ersten LTE Angebote für den Heimgebrauch in sein Produktportfolio auf.
Bis 2015 will Vodafone sein Netz flächendeckend errichtet haben und plant sogar langfristig nur noch im Mobilfunkbereich tätig zu sein und alle Festnetz- und DSL-Kunden auf LTE zu überführen. Damit wäre Vodafone vollends unabhängig von der Deutschen Telekom, die aktuell noch Gebühren in Millionenhöhe für die Nutzung ihres DSL Kabelnetzes durch den Konkurrenten erhält.
Aktuell bietet Vodafone LTE Tarife für Zuhause – reine Surf-Angebote und Komplettpakete zum Surfen und Telefonieren mit 3,6 Mbit/s, 7,2 Mbit/s, 21,6 Mbit/s oder 50 Mbit/s-, einen Tarif für mobiles Surfen mit dem Tablet, Laptop, etc. mit 50 Mbit/s sowie Tarife für das mobile Surfen und Telefonieren via Smartphone mit 21,6 Mbit/s oder 50 Mbit/s an.
Knapp 1,378 Mrd. Euro betrug die Summe, welche die Telekom für insgesamt 11 LTE-Frequenzblöcke an die Bundesnetzagentur überwies. Dem Rivalen Vodafone dicht auf den Fersen, brachte die Telekom im späten Frühjahr 2011 erste LTE Produkte auf den Markt, bei denen es sich ebenfalls um Anschlüsse für die Standort gebundene Nutzung handelte.
Über eine Vielzahl ländliche Gebiete hinaus zählt die Telekom aktuell auch rund 50 Städte zu ihrem LTE Versorgungsgebiet, darunter auch die Bundeshauptstadt Berlin.
Außer LTE Tarifen zum Surfen und Telefoniere für zuhause mit aktuell 7,2 Mbit/s, kann bei der Telekom momentan noch ein Datentarif für die LTE Nutzung mit dem Tablet, Notebook, etc. mit bis zu 100 Mbit/s gebucht werden.
Zwar nur 10 LTE Frequenzblöcke, dafür aber solche mit besonders umfassender Reichweite, sicherte sich im Mai 2010 o2 für rund 1,299 Mrd. Euro. Der E-Netz Betreiber benötige mehr Zeit für die Errichtung eines effektiv nutzbaren LTE Netzes und stellte erste LTE Tarife für das Surfen zuhause mit 7,2 Mbit/s – ein Telefontarif ist hier nicht inbegriffen – im Juli 2011 bereit.
Seit Juli 2012 können auch LTE Tarife für mobiles Surfen und Optionen für die Erweiterung von Smartphone Tarifen um LTE Geschwindigkeiten von bis zu 21,6 Mbit/s oder 50 Mbit/s gebucht werden.