Seit Mai 2010 arbeiten die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und o2 mit Hochdruck an der Errichtung ihrer LTE Netze. Dabei haben sie nur bedingt freie Hand, denn Teilnehmer der Frequenz-Auktion durch die Bundesnetzagentur mussten sich dazu verpflichten, den Aufbau ihrer LTE Netze in bisher mit Breitbandinternet unterversorgte Gebiete zu beginnen. Dort soll LTE hauptsächlich als stationärer Ersatz für DSL und Kabel Internet dienen.
Daher waren es zunächst ausschließlich ländliche Gebiete, die Anbindung an das LTE Netz fanden. Jedoch musste die Grundversorgung nicht erst bundesweit gewährleistet sein, bevor ein weiterer Ausbau begonnen werden konnte. Stattdessen ist es so, dass sobald die vorgegebenen Gebiete eines Bundeslandes abgedeckt sind, der Netzbetreiber selbst bestimmen kann, wo der Ausbau innerhalb des Landes weitergeführt wird. Daher wurden unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Hessen bereits Ballungsgebiete und Städte an das LTE angebunden, bevor in Thüringen und Sachsen-Anhalt alle weißen Flecken getilgt waren.
Obwohl Mitte 2012 nur noch in den zwei Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die Auflagen der Bundesnetzagentur noch nicht erfüllt waren, ist in der Mehrzahl der Städte in Deutschland LTE aktuell gar nicht oder nur Gebietsweise verfügbar und es wird auch noch Monate dauern, bis eine flächendeckende Versorgung gewährleistet werden kann.
Die Verfügbarkeit von LTE ist aber nicht nur vom jeweiligen Standort abhängig. Da es sich nicht um ein einziges sondern um drei separate Netze handelt, spielt der Ausbaustatus des jeweiligen LTE Anbieters eine große Rolle.
Bisher am weitesten im Netzausbau fortgeschritten ist aktuell Vodafone. Der Provider aus Düsseldorf war auch der erste, der LTE Angebote vermarkten konnte. Dicht auf den Fersen des Erzkonkurrenten ist die Deutsche Telekom, die kürzlich bekannt gab, LTE in rund 50 Großstädten anbieten zu können und diese Zahl bis Ende 2012 auf 100 steigern zu wollen.
Leicht abgeschlagen liegt dagegen o2 LTE. Zwar nennt der Netzbetreiber ehrgeizige Ziele (Anbindung von 200 Städten bis Ende 2012), konkrete Angaben zur aktuellen Netzabdeckung fehlen bisher jedoch.